Die zunehmenden sprachlichen Auffälligkeiten und Defizite der einschulenden Kinder waren Anlass, das Thema Sprachförderung als erstes Thema für den im Schuljahr 2015/16 gestarteten SQA- Prozess zu wählen. Dass Sprachförderung aufbauend und strukturiert erfolgen muss und nicht erst mit Schuleintritt beginnen kann, war von vorne herein klar.

Im Rahmen der regelmäßigen Treffen aller Leiterinnen der Bildungseinrichtungen in der Gemeinde Bludesch, an denen auch der Bürgermeister teilnimmt, konnte Frau Dir. Egger die Leiterinnen der Kleinkindbetreuung und der beiden Kindergärten davon überzeugen, dass eine bereits in der Kleinkindbetreuung beginnende Sprachförderung, die dann im Kindergarten und der Schule ihre gezielte Fortsetzung findet, zielführend ist.

In weiterer Folge konnte dann die nunmehrige Rektorin der Schweizer Hochschule für Logopädie Rorschach, Frau Prof. Dr. Andrea Haid als fachliche Leiterin und Begleiterin für das Projekt gewonnen werden. Das von ihr erstellte Konzept beinhaltete gemeinsame Fortbildungen für alle PädagogInnen von der Kleinkindbetreuung bis zur Volksschule. Im Rahmen dieser Fortbildungen im Schuljahr 2016/17 wurden einerseits die theoretischen Grundlagen der Sprachentwicklung beleuchtet, andrerseits wurden durch viele praktische Beispiele konkrete Fördermöglichkeiten vorgestellt, diskutiert und in Bezug auf die Praxistauglichkeit erprobt.

Als ein wichtiges Ziel stand von Beginn an fest, dass eine Form der schriftlichen Dokumentation der geleisteten Fördermaßnahmen erarbeitet werden soll, die den Ist-Stand des jeweiligen Kindes aber auch die durchgeführten Fördermaßnahmen in den einzelnen Institutionen sichtbar macht. Daraus entstand der „SprachSpass“, der seit Beginn des Schuljahres 2017 /2018 in gedruckter Form vorliegt und der nun von den PädagogInnen in allen Einrichtungen bereits im zweiten Schuljahr auf seine Praxistauglichkeit erprobt wird. Die Arbeit mit dem SprachSpass wurde seit dem in zwei Evaluierungstreffen reflektiert, bei denen aufgetretene Fragen bzgl. der konkreten Umsetzung geklärt werden konnten und erste Änderungsvorschläge in der praktischen Handhabung besprochen wurden. Im Februar 2018 fand ein Elterninformationsabend für die Eltern der Kinder in allen Bildungseinrichtungen statt, bei dem die Sprachförderarbeit der PädagogInnen in den Einrichtungen vorgestellt wurde und auch die Bedeutung und Notwendigkeit der Mitarbeit der Eltern klar zur Sprache kam. Zu Beginn des Schuljahres 2018/19 fand erstmals ein Übergang von Kindern in die nächste Einrichtung (Kleinkindbetreuung – Kindergarten bzw. Kindergarten – Schule) statt, deren Sprachstand bzw. die erfolgten Sprachfördermaßnahmen mit dem SprachSpass dokumentiert wurde. In Übergabegesprächen wurden wichtige Informationen ausgetauscht und der SprachSpass dient im laufenden Schuljahr als Grundlage für die weiteren Fördermaßnahmen.

Finanziert wurde das Fortbildungsprogramm einerseits von der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg im Rahmen von SCHÜLF-Fortbildungen und andererseits von der Gemeinde Bludesch, die einen Teil des Referentenhonorars sowie die gesamten Druckkosten für den „SprachSpass“ finanzierte.

Erstellt von Dr. Andrea Haid und Cäcilia Egger, VSDir.